Rückblick: 1. Grüße aus Kenia
Mit den Rückblicken möchten wir zeigen, wie der Stein ins Rollen kam. Es handelt sich um den „privaten Newsletter“ von Simon an Familie und Freunde, den er während seiner Zeit in Kenia in unregelmäßigen Abständen aus Kenia verschickte.
„1. Grüße aus Kenia“, 18.08.2007
Hallo alle zusammen!
Bin nun schon über eine Woche hier in Nairobi. Am Anfang war es sehr schwer zu verstehen, dass mein Traum nun Wirklichkeit geworden ist, und ich euch ein Jahr nicht sehen werde. Die ersten zwei Tage verbrachte ich allein in einer Jugendherberge da die anderen Exchangees erst am Samstag kamen. Ich lernte aber gleich Samy kennen (Security von der Jugendherberge), der mir nach Dienstschluss die Stadt zeigte. Die ersten Eindrücke waren überwältigend. Hochhäuser wie im Westen, Kaufhäuser und Restaurands wie im Westen, nur ich hatte einfach die falsche Hautfarbe.Letzte Woche haben wir uns immer mehr eingelebt. Wir sind 13 Leute (10 Mädels 3 Buben) und wohnen in einem Mädchenheim. Es kommen täglich viele Kinder aus der Umgebung, die uns in unserer „Freizeit“ ständig beschlagnahmen. Am Vormittag haben wir immer Kiswahililessons und am Nachmittag irgendwelche Seminare. Das Essen besteht immer aus Gemüse (Erbsen, Bohnen, Kraut), Reis, Kartoffelpürre, Ugali (Maispampe), und ein wenig Fleisch. Zum Nachtisch essen wir immer frische Früchte (Bananen, Orangen, Melonen,…) Cedric (USA) ist schon beim Verzweifeln *gg*. Gekocht wird im Freien.
Das Zimmer ist sehr einfach. Ich teile es mit Cedric (Ami) und Pedro (Brasilianer) WC und Dusche (natürlich kalt) ist kombiniert, und im Freien.Die letzte Woche war sehr kalt. Wir haben gerade „Winter“ ca. 15 Grad Celsius. Es regnet meisten einmal am Tag für zwei Stunden.
Die Stadt ist sehr grün (grosse Bäume) und auch die Tierwelt macht nicht vor den Toren der Stadt halt. Überall kreisen grosse Falken, und Geier. Auch Affen habe ich schon in unserer Anlage gesehen.
Gestern Abend sind wir ausgegangen. Die Klubs sind wie daheim. Gespielt wird überall RnB, Soul, Rap, HipHop, …Hab jetzt auch schon mehr über mein Projekt erfahren. (Werde nächsten Samstag 25.08.2007 dorthin übersiedeln: Migori ist ein Dorf am Land im Westen von Kenia. Die meisten Leute dort sind Bauern und sehr arm. Die Hauptmahlzeit ist UGALI (Maismehl wird mit Wasser verdünnt und zum Kochen gebracht.) Die Leute dort essen UGALI zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen. (Dafür brauchen sie kein Brot *gg*) Der nächste Bankomat ist 2 Stunden entfernt (aber das ist egal, da ich in Migori eh kein Geld ausgeben kann.) Die Familien sind sehr gross. Auch die Polygamie ist noch zum Teil vorhanden.
Also ich hab wirklich das schlimmste oder interessanteste Projekt bekommen. Ich bin schon jedenfalls sehr gespannt. Und werde euch davon berichten (Es sei denn ich habe Internet).
So ich glaub dass wärs amal für den Anfang. I hoff i hab nichts Wichtiges vergessen.
Schöne Grüße in die ferne Bergwelt.
Euer Afro-Tiroler
Simon